Jahresbericht 2020

Wir blicken auf ein geschichtsträchtiges Jahr zurück. Nicht das der Frauenverein mit seinen 141 Mitgliedern ein Buch füllen könnte – nein – aber das Jahr war geprägt vom Coronavirus und somit wurden viele Pläne von einem Tag auf den anderen über den Haufen geworfen. Bei der Hauptversammlung vom 28. Februar 2020 wurde die spezielle Lage den anwesenden Mitgliedern langsam bewusst. Der Bundesrat hat an diesem Tag ein Versammlungsverbot ab 1000 Personen ausgerufen. Da hatten wir noch Glück; es waren 47 Frauen anwesend. Der schön geschmückte Saal soll auch am Tag darauf dem 29. Februar noch genützt werden können, für das Fusionsfest der Gemeinde Thurnen. Da mussten bereits Kontaktdaten angegeben werden und es sollte praktisch der letzte öffentliche Anlass im laufenden Jahr sein. 

Zwei Wochen später im März, am ominösen Freitag der 13., steht unser erster Vereinsanlass auf dem Programm. Julijana Gjorik ist ausgebildete Kinesiologin und hält im Café-Treff ein spannender Vortrag über ihre Arbeit. Die ganzheitliche Behandlungsmethode ist eine Form von Komplementär-Therapie und regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

 

Die Vorbereitungen für diesen Abend liefen am Nachmittag etwas hektisch. Der Bundesrat hat neue Beschlüsse bekannt gegeben. Ab Montag 16. März, gelte die Schulschliessung und der Lockdown. Vom BAG wurden neue Verhaltensregeln bekanntgegeben. Hände schütteln gilt als Tabu, Händedesinfektion gehört nun dazu und Abstand halten ist angesagt.

Also wurde die Bestuhlung mit 1,5 m Abstand für die 16 interessierten Zuhörerinnen bereit gemacht und eine Flasche Desinfektionsmittel durfte auch nicht fehlen. Man verabschiedete sich an diesem Abend mit vielen offenen Fragen und eben ohne Händedruck.

 

In den weiteren Wochen war der Kontakt auf E-Mail, Chat und Telefon beschränkt. Die Anlässe bis in den Sommer wurden alle abgesagt. Zu offiziellen Vorstandsitzungen traf man sich dreimal. Im Januar 2021 übte sich der Vorstand auch in der digitalen Welt und traf sich im eigenen Büro über Zoom (Videokonferenz).

 

Für den 28. August war der Vorstandsausflug geplant. Reisen war zwar wieder möglich, aber die Lage weiterhin angespannt und Mundschutz gehörte im ÖV bereits zur Pflicht. Deshalb entschieden wir uns zu einem gemütlichen Brätliabend im Schwarzenberg, dem «Alphüttli» von Marianne’s Familie. Nebst dem persönlichen Austausch wurde auch ein Blick in die Zukunft vom Verein geworfen. Man war optimistisch und glaubte im Herbst draussen doch noch unseren Backwarenstand durchführen zu können. Auf Suppe wollte man verzichten. Die Einnahmen vom Backwarenverkauf sollten ja zur Mitfinanzierung vom schönen Spielplatz bei der Gürbebadi dienen, welcher seit dem Sommer rege genutzt wird. Auch der Elternrat der Schule stand hinter dem Projekt, es wurde ein Flyer konzipiert und Werbung lanciert. Eine Woche vor dem Anlass verschärfte sich die Lage vom Virus wieder drastisch, die 2. Welle war am Anrollen und man hat sich entschieden, den Backwarenstand abzusagen.

 

Am 3. November konnte der lang geplante Fahrkurs für die Fahrer vom Fahrdienst doch noch stattfinden. 6 Fahrer liessen sich im TCS -Zentrum in Allmendingen mit einem vorgängigen Theorieteil und anschliessendem Fahrtraining mit einem Fahrlehrer, die neusten Richtlinien der Verkehrskunde aufzeigen und einige alte Muster korrigieren. Für die Teilnehmer war dies ein bereichernder Tag. Der Fahrdienst wird weiterhin rege genutzt. Es wurden 120 Stunden abgerechnet und 1845 Km zurückgelegt. Natürlich wird das Angebot mit den nötigen Schutzmassnahmen durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einsätze um fast 50% zurückgegangen. Der Bedarf ist immer etwas schwankend. 2019 war nach zwei schwachen Jahren wieder ein deutlicher Aufschwung.

 

Klar war auch, dass der Adventshöck nicht im gewohnten Rahmen stattfinden konnte. Im Vorstand kam man zum Beschluss, dass man den Seniorinnen im Verein, das heisst allen ab 80jährig, ein kleines Präsent übergebe. Doris Bühlmann backte feine Lebkuchen und verzierte sie mit dem Vereinslogo. Die Aktion hat viele positive Rückmeldungen ausgelöst Klar war auch, dass der Adventshöck nicht im gewohnten Rahmen stattfinden konnte. Im Vorstand kam man zum Beschluss, dass man den Seniorinnen im Verein, das heisst allen ab 80jährig, ein kleines Präsent übergebe. Doris Bühlmann backte feine Lebkuchen und verzierte sie mit dem Vereinslogo. Die Aktion hat viele positive Rückmeldungen ausgelöst.

Wir konnten im vergangen Vereinsjahr zu zehn hohen Geburtstagen gratulieren. Fünf runde oder halbrunde wurden mit Blumen gewürdigt und wenn es die Situation zuliess,

ein Besuch gemacht.

 

In einem Adventsschreiben an alle Mitglieder, gab man die Verschiebung der Hauptversammlung vom 26. Februar 2021 auf den 4. Juni 2021 bekannt. Im Frühjahr 2021 hat sich die Lage immer noch nicht beruhigt und man entscheidet die Hauptversammlung auf schriftlichem Weg durchzuführen.

 

 

Auch für den Café-Treff war es kein einfaches Jahr, aber Ruth Mosimann und ihr Team machten das Beste daraus. Im Januar 2020 konnten sie noch ohne Einschränkungen das beliebte Hamme-Essen durchführen und im Februar folgte ein Erbssuppentag im Café. 

Am 17. März kam dann der erwähnte Lockdown und der Café-Treff musste bis Anfang Juni geschlossen bleiben. Am 4. Juni durfte mit vorgeschriebenen Schutzmassnahmen wieder geöffnet werden. Das heisst, die Tischordnung wurde angepasst, max. 4 Personen pro Tisch, kein Händedruck mehr zur Begrüssung, immer wieder desinfizieren und im Oktober folgte die generelle Maskenpflicht! Im Herbst wurde dreimal frische Suppe gekocht und die Stammgäste konnten sich auf Anmeldung verwöhnen lassen.

Am Montag 23. November gabs frischen Zwiebel- und Käsekuchen, wenn den schon der Ziebälämärit in Bern abgesagt wurde. Das Team hat die Herausforderungen gepackt und sein Bestes gegeben und auch die Gäste akzeptierten die Massnahmen und hielten die Treue, dies war sehr erfreulich.

 

Am 22. Dezember wurde ein erneuter Lockdown ausgesprochen und seither warten wir gespannt auf Lockerungen, damit die Gäste wieder im gewohnten Rahmen bewirtet werden können. Eine Öffnung der Terrasse, wie es seit dem 22. April wieder erlaubt wäre, erscheint im Moment nicht als rentable Lösung. Volle Unterstützung haben wir von Seite der Landi unserem Vermieter. Sie habe sich im Frühjahr grosszügig gezeigt in Form von Gutscheinen und für die zweite Schliessung haben sie Mieterlass zugesprochen. Zudem können wir unseren Mietvertrag, der Ende Juli ausläuft, auf drei weitere Jahre verlängern. Kurt Mosimann, Ruths Ehemann, der bereits die Buchhaltung macht, wird jetzt noch die erforderlichen Module vom Wirtepatent erlangen. So können wir den Café-Treff mit korrekten Verhältnissen in die Zukunft führen und hoffentlich bald wieder zu einem für viele BürgerInnen der Gemeinde Thurnen wichtigen sozialen Treffpunkt machen. 

 

Wir danken all unseren Gästen und Vereinsmitgliedern, die uns die Treue halten. 

So bleibt unser Optimismus bestehen, dass wir diese ausserordentliche Zeit überstehen werden, so wie unser Motto lautet: "Mitenang und nume zämä geits?"

 

Mühlethurnen, im April 2021

 

Die Präsidentin; Marianne Brönnimann